ProPen Mandrel-Set
mit zwei A-Stäben, MK2 und mitlaufender Spitze
Mit Hilfe eines Mandrels können vornehmlich Stifte-, aber auch andere Bausätze, einfach auf einer Drechselbank gedrechselt werden. Hierzu wird das Werkstück auf den Mandrel-Stab aufgeschoben und auf diesem verspannt. Zur besseren Führung und zur Stabilisierung wird dazu in das Werkstück zuvor meist eine dem Bausatz zugehörige Messinghülse eingeklebt.
Die meisten Drechsler verwenden zusätzlich zur weiteren Hilfestellung so genannte „Bushings“, die es für jede(n) Bausatz(reihe) spezifisch gibt. Diese geben dem Handwerker den (oder die) Außendurchmesser des fertigen Produkts vor und beschleunigen so die Arbeit; mehrfaches Abschalten der Drechselbank und manuelles Nachmessen von Durchmessern bleiben einem so erspart. Alternativ kann man sich auch eine eigene Lehre bauen oder ganz einfach immer wieder mit einer Schieblehre nachmessen, bis der gewünschte Außendurchmesser erreicht ist, um so mit seinem Werkstück übergangsfrei auf die Anschlussstücke des Bausatzes zu kommen.
In der Drechselwelt haben sich zwei Größen von Mandrel-Stäben etabliert. Bei uns werden diese Stäbe als „Stab A“ und „Stab B“ bezeichnet; diese unterscheiden sich im Durchmesser. Die Bezeichnung A und B ist international nicht standardisiert, weswegen andere Hersteller bzw. Händler evtl. andere Namen gewählt haben. Die beiden Stäbe haben dabei folgende Durchmesser:
- Stab A: 6,35mm
- Stab B: 7,4mm
Welcher Stab und welcher Satz Bushings für welchen Bausatz benötigt werden, haben wir im jeweiligen Produktnamen bzw. im Produkttext eindeutig benannt, um keine Verwirrung aufkommen zu lassen. Bei den Bausätzen endet jede Produktbeschreibung immer mit einer Auflistung und Nennung des dazu passenden Mandrel-Stabs und des Bushings.
Als zusätzliche Sicherheit haben wir unsere Bushings auch gleich passend benannt: Anhand der Endung (z.B. „Bushings 1A“ oder „Bushings 2B“) kann sofort erkannt werden, ob diese für einen Mandrel-Stab A oder B gedacht sind.
Unser ProPen Mandrel-Set ist dabei bewusst kein Allrounder und ausschließlich auf das Drechseln mit dem Stab A ausgelegt; ein Stab B passt hier nicht. Im Gegenzug kommt das Set daher jedoch gleich mit zwei A-Stäben, die sich minimal in ihren Durchmessern unterscheiden. Auch wenn sich der Stab-Durchmesser A weltweit als Quasi-Standard durchgesetzt hat, gibt es doch leichte Unterschiede in der Maßhaltigkeit einzelner Bushing- und Bausatz-Hersteller. Unser Set kompensiert das, indem sich die beiden Stäbe um einige Hundertstel-Millimeter im Durchmesser voneinander unterscheiden. Somit lässt sich spielfrei und präzise arbeiten.
Das Set beinhaltet insgesamt folgendes Zubehör:
- Mandrel-Stab A, Standard
- Mandrel-Stab A, Präzision
- vier universale Non-Stick Bushings aus Kunststoff
- mitlaufende Spitze („Live Center“) mit durchbohrtem Morsekonus 2
- Spannzangen-Einsatz für die mitlaufende Spitze auf der Reitstockseite
- Spannzange mit Morsekonus 2 für die Antriebskopfseite
Das Konstruktionsprinzip des ProPen-Sets ist dem der günstigeren Mandrel-Lösungen in einigen Punkten überlegen.
Der Mandrel-Stab wird lose und ohne eine zusätzliche Spannvorrichtung betätigen zu müssen einfach in die Spannzange mit MK2 eingesetzt und mit diesem gemeinsam in den Antriebskopf gesteckt. Der Morsekonus hält sich durch Reibung fest im Kopf; die Spannzange verspannt sich in den nachfolgend erklärten nächsten Schritten ganz von selbst.
Hinweis:
Sollte Ihre Drechselbank keinen durchbohrten Antriebskopf aufweisen, benötigen Sie einen Abzieher, um den Morsekonus nach dem Drechseln wieder aus dem Kopf lösen zu können; bei einem durchbohrten Kopf kann im Gegensatz dazu der Konus ganz einfach von hinten mit Hilfe eines Stabes ausgetrieben werden.
Auf der Reitstockseite setzt man nun den durchbohrten Morsekonus mitsamt seiner mitlaufenden Spitze und dem Spannzangeneinsatz ein. Auch hier hält sich der Morsekonus einfach durch Reibung im Reitstock. Dadurch, dass die mitlaufende Spitze und der Konus durchbohrt sind, hat man einige wesentliche Vorteile:
Der Mandrel-Stab lässt sich einfach einschieben und variabel in jeder Länge einstellen (maximale Spannweite ca. 17cm); genauso wie man es eben für sein individuelles Werkstück benötigt. Stifte und andere durchbohrte Drechselobjekte nahezu jeder Länge können so einfach eingespannt und gedrechselt werden, ohne dass die Distanz zwischen Werkstück und Reitstock durch Distanzstücke überbrückt werden müsste.
Das Drechselobjekt wird einfach auf den Mandrel-Stab aufgesetzt und der Reitstock mitsamt Konus und mitlaufender Spannzange bis auf Kontakt dagegen geschoben. Der Reitstock wird nun auf dem Bankbett arretiert und das Mandrel-Set verspannt, indem man an der Spindel Druck aufbaut. Beide Spannzangen, die im Antriebskopf sowie die im Reitstock, schließen sich in der Folge langsam und halten den Mandrel-Stab sowie das Werkstück unverrückbar fest. Ganz ohne eine manuell angelegte Verschraubung oder sonst wie geartete Arretierung.
Hier kommt ein weiterer, unserer Erfahrung nach noch größerer, Vorteil dieses Prinzipes zum Tragen: Egal wie fest man die Reitstock-Spindel ankurbelt, der Druck im Mandrel-Set geht stets von Stirnfläche zu Stirnfläche (mitlaufende Spannzange Bushing Werkstück Bushing Spannzange im Antriebskopf), so dass im schlimmsten Fall der Reitstock trotz Arretierung auf dem Bankbett verschoben wird; die Kraft der Spindel siegt. Der Mandrel-Stab selbst bleibt dabei kräftefrei und bekommt niemals zu viel Druck ab; ein Verbiegen des Stabs durch ein versehentliches zu festes Kurbeln (ein Problem günstigerer Mandrel-Arten) ist damit ausgeschlossen.
Sollte der Morsekonus der mitlaufenden Spitze nach dem Drechseln im Reitstock festsitzen, wirft man diesen durch komplettes Zurückkurbeln der Spindel ganz einfach aus; ein Austreiben mittels Stabs, wie auf der Antriebskopf-Seite, ist hier aufgrund der Durchbohrung nicht möglich aber eben auch überhaupt nicht nötig.
Die Non-Stick Bushings aus Kunststoff, die im Set enthalten sind, können aufgrund ihrer konischen Form als Universal-Bushings genutzt werden, wenn man die bausatzspezifischen Bushings nicht zur Hand hat oder nicht nutzen möchte. In diesem Fall muss dann jedoch – wie weiter oben beschrieben – das Erreichen des gewünschten Außendurchmessers anderweitig sichergestellt werden. Wir empfehlen die Verwendung der Non-Stick Bushings immer vor allem dann, wenn man ein so genanntes „CA-Kleber-Finish“ (wie bspw. mit unserem Starbond Kleber) auftragen möchte. Bei normalen Bushings verklebt man dabei schnell und unabsichtlich das Werkstück mit dem Metall-Bushing; beim Lösen der Bushings kann es dann zur Beschädigung der eben kunstvoll hergestellten Hochglanzversiegelung kommen, was sehr ärgerlich ist. Da der Kleber jedoch nicht auf den Non-Stick Bushings haften bleibt, empfehlen wir nach dem Drechseln und vor dem Auftragen der ersten CA-Kleberschicht auf diese Bushings umzusteigen. Eine Anleitung zur Herstellung einer hochfesten und absolut wasserklaren CA-Kleberversiegelung, die einem Lack in allen Punkten deutlich überlegen ist, finden Sie auf unserer Webseite unter „Dokumente und Anleitungen“… oder Sie rufen uns an. Wir helfen gerne!