Liong Mah Lanny v2
Das Lanny ist sicherlich eines der beliebtesten Modelle von Liong Mah. Kein Wunder also, dass er das Messer in einer zweiten, in allen Details überarbeiteten Variante herausgebracht hat.
Liong legt beim Design seiner Messer immer größten Wert darauf, dass sie als tägliches EDC trag- und benutzbar sind; das erkennt man auch beim Lanny nicht erst auf den zweiten Blick. Die meist sehr klein gehaltenen Flipper-Tabs sind dabei nur ein Detail von vielen, die Liongs Messer besonders hosentaschentauglich machen.
Das Lanny v2 gibt es, wie seinen Vorgänger auch, in mehreren Varianten:
- Textured Titanium („Titan“)
- Titan mit marmoriertem Kohlefaser („Carbon Fiber“)
- Titan mit grünem Canvas Micarta („Green Canvas Micarta“)
Wie alle seine Messer wird auch dieses Modell exklusiv von Reate gefertigt; ein Unternehmen, das seit Jahren immer wieder aufs Neue beweist, wie man hochwertige Messer in außergewöhnlicher Qualität baut. So sind die aufwändigen und detailreichen Fräsungen des „Textured Titanium” extrem sauber gefräst und verleihen ihm nicht nur ein apartes Aussehen, sondern auch eine hervorragende Griffigkeit, während gleichzeitig keine Stelle in der Hand beißt oder drückt.
Das „Marbled Carbon Fiber“ besticht durch seine feine, wolkige Struktur, die überhaupt nichts mit der eher harten und sehr geradlinigen (weil gewebten) Faserstruktur gemein hat, die man landläufig mit Kohlefaser assoziiert. Das sehr griffige Canvas Micarta besticht im Vergleich dazu mit seiner enormen Griffigkeit, auch bzw. gerade wenn Feuchtigkeit mit ins Spiel kommt. Egal ob man sich für die technisch-kühle Anmutung der Kohlefaser oder die eher warm-organische Haptik des Baumwoll-Micarta entscheidet: in jedem Fall sind beide Materialien perfekt und übergangslos in die Titangriffschalen eingelassen.
Rund um die Griffschalen überzeugen noch viele weitere kleine Details davon, dass Reates Augenmerk auf perfekte Verarbeitung und Liongs Augenmerk auf Alltagstauglichkeit liegen: sauber gefräste und ringsrum angefaste Kanten, die auch bei einem täglichen Gebrauch des Messers keine Druckstellen in der Hand („Hot Spots“) ergeben werden. Der durch eine Einfräsung angedeutete Bolster lockert das Design dabei auf.
Beim Klingenstahl geht Liong keine Kompromisse ein und wählt den über alle Zweifel erhabenen Böhler MicroClean M390-Stahl. Dieser wurde ursprünglich speziell für Schneidwerkzeuge in der Metallindustrie entwickelt und gilt als hoch korrosionsbeständig; die Schnitthaltigkeit dieses Stahls wird inzwischen als Maßstab in der Messerbranche heran genommen. M390 gilt als einer der besten Stähle, der für ein Klappmesser verwendet werden kann. An ihrer dicksten Stelle weist die aufwändig von Hand hohl-geschliffene Klinge, die eine Abwandlung eines American Tantos ist, stolze 3,5mm auf: genug Material, um robust zu sein und keinen Zweifel an der Qualität des Messers zu lassen. Gleichzeitig bleibt die Klinge jedoch Dank des penibel ausgeführten Hohlschliffs laser-scharf. Die ideale Vereinigung des Besten aus zwei Welten :-)
Gerade der differenzierte Klingenschliff ist eine weitere, mehr als erwähnenswerte Besonderheit am Lanny v2: Im Bereich der Spitze hat man sich für einen Flachschliff entschieden, während der hintere Teil der Klinge mit dem bereits erwähnten Hohlschliff aufgewertet wurde. Im Ergebnis erhält der stolze Besitzer so eine starke und äußerst robuste Spitze, die mit einer schnittfreudigen Hauptschneide gepaart wurde.
Für das Lanny v2 wählte Liong abermals den bewährten Framelock als Verriegelungselement und entschied sich für einen (auswechselbaren) Stahleinsatz. So kommt bei verriegelter Klinge kein Titan auf der Klingenwurzel aus gehärtetem Stahl zu liegen. Dies wäre ansonsten auch nur von kurzer Funktionsdauer. Stahl auf Stahl ist hier die bessere Lösung als Titan auf Stahl; eine Kombination, die für einen unnötigen Verschleiß am Titan-Rahmen sorgen würde. Der sogenannte Lock-Stick (das „Kleben“ bleiben des Framelocks beim Entriegeln) wäre damit nur eine Frage der Zeit; ein durchaus recht störender Mangel, den man bei diesem Messer dank seines Konstruktionsprinzips vergebens suchen wird!
Der Clip wurde soweit wie möglich ans Griffende versetzt: das Messer sitzt somit tief und geschützt in der Hosentasche. Er ist dankenswerterweise für Linkshänder umsetzbar. Die dafür vorgesehene Schraubenöffnung auf der sogenannten Show-Side des Messers ist hierzu mit einer Abdeckung aus Titan verschlossen und verhindert so, dass das nicht-genutzte Gewinde ein hässliches Loch auf der vorderen Griffschalen-Seite hinterlässt. Damit das Messer leicht aus der Hosentasche herausgezogen werden kann, nutzt bestimmt manch Besitzer die absolut unauffällig integrierte Lanyard-Öse am Heck.
Das Öffnen der Klinge ist mit dem Flipper-Tab (der bewusst klein dimensioniert wurde, damit er in der Hosentasche nicht stört oder sich gar einhakt) einfach und schnell. Alternativ kann man aber auch die Klingenkerbe zum Aufflicken mit dem Mittelfinger nutzen. Keramische Kugellager rund um die Achsschraube sorgen für einen butterweichen und ruhigen Lauf beim Öffnen sowie beim Schließen.
Liong Mahs Lanny v2 kommt in einer Cordura-Tasche mit weicher Innenpolsterung und Microfaser Reinigungstuch. Zusätzlich ist noch ein Liong Mah Velcro Patch dabei.
Technische Daten:
Klinge: Böhler M390
Finish: Satin
Klingenlänge: 84 mm / 3.3”
Klingendicke: 3,5 mm / 0.14"
Griffmaterial: 6AL4V Titan
Griffdicke: 13,5 mm / 0.54“
Clipmaterial: Titan
Kugellager und Detent Ball: Keramik
Geschlossene Länge: 108 mm / 4.25”
Gesamtlänge: 190 mm / 7.48”
Gewicht: 112g / 3.8oz
Clip: rechts / links umsetzbar; Tip-Up up only
